Martin Schulz fordert, dass die Ganztagsschulen ausgebaut werden sollen. Das für die Kinder und Familien Entscheidende wird nicht ausformuliert: es soll ein "verpflichtender gebundener Ganztag" sein (so heißt der offiziell), und als Endziel alternativlos für alle. Wieso wollen eigentlich alle linken Parteien in Deutschland und jetzt Herr Schulz alle Kinder den ganzen Tag in die Schule stecken? Woher kommt diese zwanghafte Fixierung darauf?
Der Ganztag ist offensichtlich das Allheilmittel für alle gesellschaftlichen Probleme, nicht nur für die Bildung. Die Bürger in Deutschland seien gewarnt: Die linken Politiker werden nicht ruhen und rasten, bis auch das letzte Kind den ganzen Tag in der Schule verbringt.
Die Wirtschaftslobby von OECD und Bertelsmann schließt sich natürlich gerne an. Aber wollen Kinder den ganzen Tag in die Schule? Was ist denn mit dem Kinderrecht auf eine freie Kindheit und freie selbstbestimmte Zeit? Reden die linken Parteien nicht dauernd von "Kinderrechten" und "Selbstbestimmung"? In Wirklichkeit aber betreiben sie die Entrechtung und Fremdbestimmung der Kinder! Oder hört sich "Verpflichtender gebundener Ganztag" alternativlos für alle nach Freiheit an?
Aber die Freiheit interessiert wohl nicht mehr, die wird den linken Gesellschaftsvorstellungen geopfert. Das ist nicht nur unmoralisch und ungerecht, sondern bewirkt auch schlechtere Bildung, was seit langem empirisch bestens belegt ist. Dies alles betrifft auch die Freiheit und Rechte der Familien, da auch deren Alltag durch die Zwänge und Verpflichtungen fremdbestimmt wird. Aber es steht mündigen Bürgern zu, ihren Alltag selbst zu gestalten. Das können und wollen sie auch.
Was ist also das richtige Schulkonzept für eine offene Gesellschaft, für mündige Bürger und last but not least für eine gute Kindheit? Ein "offener, freier, flexibler und bedarfsangepasster Ganztag", der diesen Namen auch wirklich verdient!